Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte warnt in seinem neuesten Bulletin zur Arzneitmittelsicherheit vor einem erhöhten Risiko für Herzklappenregurgitation/-insuffizienz verursacht durch Fluorchinolon-Antibiotika. Neueste Studien und Fallberichte bestätigen den Kausalzusammenhang zwischen der Behandlung mit Fluorchinolonen und Fällen von Regurgitationen. Dabei handelt es sich um eine unvollständige Schliessung der Herzklappen und daraus resultierenden Rückfluss des Blutes ins Herz. Dieser Klappenfehler kann dauerhaft zu einer Verminderung der Pumpleistung des Herzens und zu einer Herzschwäche führen, in schlimmen Fällen mit lebensbedrohlichen Konsequenzen.
Eine mögliche Ursache für ein erhöhtes Herzklappeninsuffizienz-Risiko liegt in einer erhöhten Matrix-Metalloproteinasen-Aktivität (MMP) und folglich eines zellvermittelten Abbaus von Kollagenfasern und Elastin. Der Anteil von Kollagen Typ I und III in den Herzklappen ist vergleichbar mit der strukturellen Zusammensetzung von Sehnen und Aorten. Fluorchinolon-assoziierten Sehnenrissen und Aorten-Rupturen liegt somit dieselbe Ursache zugrunde (Fluorchinolone-Nebenwirkungen). Die Liste der dauerhaften, invalidisierenden und sogar tödlichen Fluorchinolon-Nebenwirkungen wird somit stetig länger. Dennoch werden Fluorchinolon-Antibiotika nach wie vor leichtfertig und häufig von Ärzten verordnet, ohne dass eine Indikation für eine Fluorchinolon-Therapie gegeben ist.
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